Login

Standortinformationen

Zwischennutzung

Zwischennutzung ist eine Strategie zur Reaktivierung leer stehender Räume und Gebäude. Wenn mehr Flächen dem Immobilienmarkt zur Verfügung gestellt werden (weil Nutzungen enden) als geeignete Nachnutzungen (neue Mieter) vorhanden sind, entsteht Leerstand. Dann gewinnt die Idee der Zwischennutzung an Bedeutung.

Der Grundgedanke: Während der Nichtvermietung einer Gewerbefläche (in der Regel eines Ladengeschäftes) stellt ein Vermieter seine Räumlichkeiten für ein geringes Nutzungsentgelt zur Verfügung. Dieses Entgelt ist deutlich geringer als eine reguläre Miete. Ein Interessent / ein Zwischennutzer wird darauf aufmerksam und beschäftigt sich mit diesem Raum, den er sich eigentlich nicht leisten könnte.

Vermieter und Zwischennutzer verhandeln und möglicherweise bekommt der Interessent für „wenig Geld“ einen für sein Vorhaben geeigneten Raum. Der Interessent verpflichtet sich die Räumlichkeiten während der Nutzung zu pflegen, sauber zu halten und sehr kurzfristig zu räumen, sobald sich ein regulärer Mietvertrag abzeichnet.

Eine solche Zwischennutzung bringt dem Vermieter mehrere Vorteile. Der Vermieter hat eine saubere, gepflegte Immobilie, um die er sich nicht kümmern muss. Er erhält ein Nutzungsentgelt und kann mit diesen Einnahmen (mindestens) seine sowieso entstehenden Kosten (Grundsteuer, Heizung etc.) decken. Der Vermieter unterstützt darüber hinaus ein z.B. künstlerisches Projekt und steigert damit aktiv die Attraktivität des Quartiers. Das Image seiner Immobilie wird durch die aktive Nutzung und ein interessantes Projekt ebenfalls gehoben - die positive Werbung erhöht die Wahrscheinlichkeit einer regulären Neuvermietung.

Der Zwischennutzer hat die Möglichkeit Räume nutzen zu dürfen, die er sich im Rahmen eines normalen Mietverhältnisses nicht würde leisten können.

Das Umfeld profitiert von einem zusätzlichen interessanten Angebot gegenüber einem Leerstand mit verdreckten oder zugeklebten Schaufensterscheiben.

Dass Zwischennutzungen erhebliche positive Effekte und Entwicklungen auslösen können, ist mittlerweile unbestritten. «Die Städte sind an einer Belebung der Stadtquartiere und Entwicklungsgebiete interessiert. Zwischennutzungen können das Image von benachteiligten Standorten durch temporäre Gestaltung und Aktionen verbessern. Durch die Belebung und soziale Kontrolle werden Schäden, Zerstörungen und Müllablagerungen erfolgreich verhindert. Die Zwischennutzer tragen dadurch auch zur Pflege und zum Erhalt städtebaulicher Strukturen und Qualitäten bei.» [1]

Zwischennutzung ist in Hildesheim noch nicht so weit verbreitet wie in Berlin, Bremen oder Hamburg. Der Bedarf nimmt jedoch ständig zu und es scheint, dass auch die Akzeptanz auf Vermieterseite ansteigt. Die Hildesheimer Gewerbeimmobilienbörse ist auch bei der Vermittlung von Zwischennutzungen behilflich. Sprechen Sie uns an.

  1. Zwischennutzungen und Nischen im Städtebau als Beitrag für eine nachhaltige Stadtentwicklung, Werkstatt: Praxis Heft 57, Hrsg.: BMVBS/BBR, Bonn 2008
zur Startseite